In den Sommermonaten steigen die Temperaturen. Diese können nicht nur Menschen, sondern auch Tieren und demnach auch unseren Haushunden schwer zu schaffen machen.
Im Gegensatz zum Menschen können Hunde höhere Temperaturen, wie sie durch sommerliche Hitze, bei körperlicher Anstrengung oder durch mentale Erregung entsteht, schlecht ableiten. Der bedeutendste Prozess zur Senkung der Körpertemperatur ist die Wärmeabgabe durch Verdunstung von Wasser, in deren Folge Verdunstungskälte entsteht, die das Blut kühlt. Der Mensch und einige Tiere betreiben diese Art der Verdunstung durch Abgabe von Schweiß über die Haut und Schweißdrüsen.
Der Hund hat aber nur wenige Schweißdrüsen in der Haut, dafür einige mehr an Zehen- und Sohlenballen. Sie spielen bei seiner Wärmeregulation jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Lange nahm man an, dass der entscheidende Regelprozess des Hundes für die Senkung der Körpertemperatur über das Hecheln entstünde.
Laut Untersuchungen von Professor Dr. Oechtering von der Uni Leipzig nimmt jedoch wohl die Nase eine entscheidende Rolle bei Thermoregulation ein, denn die Verdunstungskälte, die durch das Hecheln erzeugt wird, wird lediglich beim Ausatmen auf der kleinen Fläche der Zunge wirksam.
In der Nasenhöhle des Hundes hingegen befinden sich feinst verzweigte Nasenmuscheln, die eine extrem große, sehr gute durchblutete Schleimhautoberfläche aufweisen. Durch diese Nasenmuscheln strömt die eingeatmete Luft und erzeugt dabei auf dieser durch Drüsen befeuchteten Schleimhautoberfläche die Verdunstungskälte, die zum wirkungsvollen Wärmeaustausch führt(1).
Damit der vierbeinige Freund die heißen Tage gut übersteht, hier einige Tipps:
- Hunde NIEMALS (!) im heißen Auto zurücklassen - auch nicht, wenn es nur wenige Minuten sind und auch nicht, wenn die Fensterscheiben heruntergelassen sind. Am besten verzichtet man auf die Mitnahme des Hundes im Auto.
- Hunde niemals in der prallen Sonne anbinden.
- Spaziergänge in die kühleren Morgen- bzw. Abendstunden legen.
- Vor dem Spaziergang das Fell des Hundes mit Wasser befeuchten oder beim Spaziergang Tümpel/Teiche aufsuchen, damit der Hund sich darin abkühlen kann.
- Körperliche Anstrengung mit dem Hund vermeiden (Fahrradfahren, Joggen u.ä.)
- Keine Arbeit mit Jagdhunden in der Mittagshitze. Sie können nicht die volle (Nasen-)leistung erbringen, wenn sie mit dem Ausgleich der Temperatur beschäftigt sind.
- Dem Hund immer einen Napf mit frischem Wasser zur freien Verfügung stellen.
- In der Wohnung einen kühlen Platz dem Hund anbieten; notfalls Teppiche, Decken u.ä. entfernen.
- Ist der Hund im Zwinger untergebracht unbedingt darauf achten, dass dieser gut durchlüftet ist und für den Hund ein schattiger Zufluchtsort/-platz besteht.
- Möglichst in den kühlen Tagesabschnitten füttern; viele Hunde zeigen während der Sommermonate einen mangelnden Appetit – dies ist zumeist kein Grund zur Besorgnis und lässt sich zumeist auf die warmen Außentemperaturen zurückführen.
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(1) Quelle: Gerhard Oechtering, Prof. Dr. med. vet. Dipl.ECVAA, Klinik für Kleintiere, Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Leipzig, Das Brachyzephalensyndrom – Neue Informationen zu einer alten Erbkrankheit, Veterinary focus, Vol 2010 no.2