Unabhängig von der grundsätzlichen Bereitschaft der Gordon Setter, mit ihren Besitzern eine enge Bindung einzugehen und mit ihnen zusammenzuarbeiten, entfernen sie sich meiner Erfahrung nach bei Ausflügen in der freien Natur recht weit vom Hundeführer. In ihren Adern fließt die Leidenschaft, die Passion und der Instinkt, Gerüchen zu folgen und (Feder-)Wild zu suchen.
Der Gordon Setter jagt im Allgemeinen stumm, hat eine vorzügliche Nase und sichere Vorstehmanieren. Erhält der Gordon bereits als Welpe oder Junghund die Gelegenheit, Schwimmen zu lernen, so fühlt sich er sich im nassen Element genauso sicher wie an Land und entwickelt eine hohe Wasserfreude.
Gordon Setter verfügen über ein ausgeglichenes und angenehmes Wesen, gepaart mit einem hohen Bewegungsdrang. Man tut gut daran, dem Gordon die Gelegenheit zu geben, sich ausgiebig auslaufen zu können, damit er im Alltag zufrieden und umgänglich ist. Da diese Hunde von ihrem Ursprung her dazu gedacht sind, zu arbeiten, verlangt der vierbeinige Freund außerdem nach einer Beschäftigung, bei der er seine angeborenen Sinne ausleben kann.
In verschiedenen Rassebeschreibungen des Gordon Setters kann man lesen, dass er 'familienfreundlich' ist. Dies erweckt vielleicht den Eindruck, dass diese Hunderasse besonders gut für die Familie mit (Klein-)Kindern geeignet ist.
Gordon Setter sind tatsächlich sanft- und gutmütig und zeigen keine Aggressivität oder gar 'Schärfe' gegenüber Menschen. Ganz im Gegenteil: Sie genießen den menschlichen Kontakt und fordern oft recht ungestüm die allgemeine Aufmerksamkeit und ihre Streicheleinheiten.
Aber: Auch wenn der Gordon ein sehr anpassungsfähiger Hund ist, so kann er nicht 'gerade mal so' nebenbei gehalten werden.
Nur wenn ein- oder mehrere Familienmitglieder genügend Zeit haben, sich um den Hund zu kümmern und sich alle darüber bewusst sind, dass sie ihr Leben mit einem Jagdhund teilen, wird das Zusammenleben für alle Beteiligten angenehm.