Gordon Setter sind lebende Kulturgeschichte, ihre Bestimmung ist die Jagd auf Federwild. Der Arbeits-Stil, das Vorstehen und das Sekundieren sind einzigartig und etwas Besonderes - es gilt, diese Eigenschaften zu pflegen und züchterisch zu erhalten.
Gordon Setter sind für mich mehr als nur wunderschöne Hunde mit einem wunderbaren Charakter. Habe ich die Gelegenheit, sie während der Jagd auf Federwild zu erleben, so ist ihre rassetypische Arbeitsweise eine besondere Augenweide für mich.
Wenn der Gordon Setter das Terrain mit weit ausholenden, kraftvollen Sätzen und hoher Nase absucht, dabei Passion mit bestem Stil und absoluten Finderwillen zeigt, schlussendlich Wild zielsicher findet, es vorsteht und gegebenenfalls in gespannter Manier nachzieht, so sind dies herrliche Bilder, die es in dieser Form nur von englischen Vorstehhunden zu sehen gibt.
Leider gibt es Derartiges in Deutschland nur noch selten zu erleben. Dabei schrieb bereits im 16. Jhrd. Dr. J. Cajus, der Leibarzt der englischen Königin Elisabeth I, über britische Jagdhunde:
„… gibt es eine Art Hunde für Federwild, die völlig geräuschlos und stumm jagen, ihren Herrn immer in Auge behalten, ihn genau beobachten und, je nachdem er beispielsweise die rechte oder linke Hand hebt, vorwärts oder rückwärts gehen.
Hat der Hund Hühner gefunden, bleibt er stumm und wie angewurzelt stehen, dann legt er sich. Wenn man dank des Hundes genau weiß, wo die Hühner liegen, läßt man die Leute ihre Netze ausbreiten, um die Hühner zu fangen, und auf den Wink des Herrn zieht der Hund lange nach und drückt die Hühner gegen die Netze…“
Viele (Jagd-)Hunderassen unterliegen wandelnden Ansprüchen; in der heutigen Zeit werden Hunde, die usprünglich für bestimmte Arbeiten gezüchtet wurden, nicht mehr ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt, sondern sind idR Familien- bzw. Begleithunde. Bestimmten Eigenschaften, die einem Rassehund genetisch in die Wiege gelegt werden und ihn damit einzigartig machen, zollt man daher keine Aufmerksamkeit.
Rassetypische Eigenschaften des Gordon Setters wie der Stil der Suche, das Vorstehen, das Sekundieren usw. sind genetisch verankert. Legt man in der Zucht keinen Wert auf diese Eigenschaften, so gehen die dafür verantwortlichen Gene unwiederbringlich verloren und damit das, was diese Hunderasse ausmacht.
Ich möchte daher mit dieser Seite und meinen Aktivitäten gern dazu beitragen, das Verständnis und das Interesse für das Wesen und die spezifische Leistungsfähigkeit des Gordon Setters als englischer Vorstehhund zu wecken.